Astra F 1992-1998
In 1991 bekommt der Nachfolger des Kadett einen neuen Namen: Astra. Obwohl die Aussenmasen den Vorgänger stark ähneln, bevorzugt Opel den Astra mit Vectra zu identifizieren. Der Wagen wirkt total anders: sehr modern, sehr geschmacksvoll und keineswegs “bürgerlich” mehr. Die Linien sind rund und geschwungen. Mit ein drittes Seitenfenster wurde die Sicht nach hinten erheblich verbessert. Sicherheitsausbesserungen bewerten sich in erhöhten Drehungsstarre und schützende Balken in den Türen.
Der Astra bietet einen breiten Spektrum an Modelle und Ausführungen: Neben dem drei- und fünftürer hatchback gibt es den viertürer Sedan und einen fünftürer station. Es entstand eine zunehmende Nachfrage nach Kofferraumautos und station Modelle. In Kreisen von Vertreter wurde Styling, Geräumlichkeit und praktische Gestaltung geschätzt: der Laderaum ist völlig flach und die Rücklehnen waren in zwei Teilen rückklappbar. Der sedan ist auch die Grundlage des späteren (von Bertone gebauten) cabrio’s. Das Motorgetriebe umfasste einen 14i, einen 16i, einen 18i (sowohl 16v Ausführung) und einen 20i (ebenfalls einen16v). Für die Langstreckenfahrer gab es die Wahl zwischen einen 17D und einen 17TD Motor. Die Ausstattungsniveaus wurden angegeben mittels übliche Typangaben wie GL, GLS, GT, Sport, CD und CDX.
Ab 1995 gab es zusätzliche Typanzeigen, wie zB Club, Fresh, Edition, Njoy, Season, Sprint. Diese betreffen Sondermodelle, abgeleitet von den oben genannten Ausstattungsniveaus.
Die Astra Baujahr 91-94 zeigten sich sehr korrosionsbefällig, deshalb wurde ab 1994 die Karrosserie komplett verzinkt und wurden andere Dichtungsmittel angewendet. 1995 bekommt der Astra einen Formveränderung, wobei der Wagen mit einem neuen “Grill”, Scheinwerfer mit schräg ablaufende Ecke, standard weisse Blinklichter, standard eine Platte auf der Kofferraumdeckel, zwischen den Rückleuchten (beide waren bis dann nur geliefert auf den GSi), dunkle Rücklampen, Stossstreifen, neue Aussenspiegel und neue Stossstangen. Der Innenraum wird neu gestaltet und ist ab sofort nur noch lieferbar in der Grundfarbe schwarz.
Astra GSi
Bei der Vorstellung in 1991 bringt Opel in Nachfolge von dem Kadett E GSi auch für Astra F eine hochgeschwindige Ausführung auf den Markt. Die Grundlage dieses Modells ist ein zweiliter-Kraftquelle mit zwei Deckel pro Zylinder (C20NE). Diese hat eine Leistung von 115 pk und bringt den GSi in 9,5 Sekunde vom Stehen bis 100 km/St Geschwindigkeit (Werksangabe). Die meist kräftige Version ist ausgerüstet mit dem 150 PS starke 2 liter 16V. U.a. wegen das für damals hohe Koppel 196 Nm zeigt dieser Motor eine Beschleunigung von 0 bis 100 km/St in nur 8 Sekunden. 1993 wird der C20NE ersetzt durch den C18XE, ein 1,8 liter Motor mit 16 Ventile.
Dieser GSi unterscheidet sich optisch stark von dem standard 3-Tür hatchback, obwohl das Stahlgerüst der Karrosserie nahezu gleich ist. Der GSi ist von aussen mit robustere Stossstangen vorne und hinten ausgestattet, eine abweichende Grill, Sideskirts, Luftschlitze in der Motorhaube und einen grossen Dachspoiler auf dem Kofferdeckel. Auch ist die Antenne hinten aufs Dach platziert, im Gegensatz zu den anderen Ausführungen, wo diese sich hinten links auf der Seitenleiste befand. Die vordere Blinklichter sind weiss statt orange. Seitenblinker fehlen bei den GSi und die Rücklampen sind dunkelfarbiger. Zwischen den Rücklampen ist auf dem Kofferdeckel eine Platte montiert und der GSi ist ausgerüstet mit getöntes Glas.
Standard ist der GSi in die Niederlande und Belgien sehr reich ausgerüstet. So wird der Wagen geliefert mit Bordcomputer, ABS, Lenkradbekräftigung und Bremsscheiben an allen Rädern. Bei Modelle ohne Klima-Anlage ist bis MY '94 ein schiebe/kipp-Dach standard mit einbezogen. Recaro Sportstühle sind auch mit im Paket. Der 2.0 16V wird standard geliefert auf 15 inch Leichtmetall Felgen und bis MY '94 ausgerüstet mit Nebelscheinwerfer vorne. Auch tractioncontrol ist in dieser Ausführung standard. Im Vergleich mit dem 2.0 8V und 1.8 16V hat der 2 liter 16V zusätzlich einen Stabilisationsstange an der Hinterachse. Auch sind alle ursprünglich Niederländische und Belgische Wagen vorbereitet für fast alle mögliche Optionen. Bei den GSi’s von nách der Umrüstung waren diese Optionen nur gegen Aufpreis lieferbar.
Auch die GSi-Ausführung unterliegt eine Änderung: Liebhaber müssen sich ab 1994 abfinden ohne spoilers, breitere Stossstangen und Luftfänger in der Motorhaube…. Optisch ist der GSi nur noch zu erkennen durch die Plakette GSi auf den seitlichen Stossstreifen. Ebenfalls muss der GSi seinen 150 PS starke zwei Liter 16v Kraftquelle Mitte 1995 eintauschen gegen die neue Generation Ecotecmotor mit derselben Inhalt, jedoch 14 PS schwacher. Auch der 5-Tür hatchback und der station sind von dann ab als GSi zu bestellen. Dies betrifft dann vorwiegend eine motorische Hochstufung mit unterschiedlichen Fahrgestell.
Der letzte Astra F hatte 1998 die Ausstellungsräume in die Niederlande verlassen. In einer Zeitspanne von sieben Jahren war es Opel gelungen weltweit davon 4,3 Millionen zu verkaufen.